Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Zu viel Kontrolle und zu wenig Vertrauen

Mitglieder der Ortsverwaltung und der Sozialgemeinschaft Stetten traf der FDP-Politiker Daniel Karrais zum Informationsgespräch. Mit Ortsvorsteher Daniel Hirt, Zimmerns Bürgermeisterin Carmen Merz, Karl Schmider und Wolfgang Glauner von der Sozialgemeinschaft, sowie Gemeinderat Jürgen Kramer und Ortschaftsrätin Diana Jauch entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.

Kreis Rottweil – Carmen Merz strich zu Beginn heraus, dass der geplante Wasserstoff-Hub im Inkom ein wichtiges Anliegen für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes sei. Karrais, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, pflichtete ihr bei: „Wasserstoff trägt zur Speicherbarkeit von erneuerbaren Energien bei, was wir dringend brauchen“.

Landwirt Kramer sprach den hohen Verwaltungsaufwand – Stichwort Dokumentationen und Kontrollen – für seinen Betrieb an. „Wir bekommen immer neue Auflagen und Kontrollen, mit Beanstandungen, die uns das Leben schwer machen“. Daraus folgernd schlägt er vor, die statistischen Erhebungen des Landesamts abzubauen.

Auch für Karrais ist „die Kontrolle der Kontrolle der Kontrolle“ ein Dorn im Auge. Er setzt sich für eine größere Entscheidungskompetenz der Behörden und Kommunen vor Ort ein. „Ich vermisse in Stuttgart die Bereitschaft bestimmte Standards zurückzuschrauben und auch mal etwas nicht zu wissen“, so der Landespolitiker.
Schmider und Glauner stehen für das große soziale ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde. Junge Leute dafür zu motivieren fällt immer schwerer, zumal viele nach Abschluss der Schulbildung oder Ausbildung sich beruflich verändern. Ein Pflichtjahr wäre hier eine hilfreiche Einrichtung. Ein verpflichtendes soziales Jahr könne Karrais grundsätzlich etwas abgewinnen, es müsse aber sinnvolle Aufgaben geben und für Männer und Frauen gleichermaßen gelten. „Ich glaube, dass wir eher mit Anreizen über persönliche Vorteile wie Steuerermäßigungen, Zugang zu Studienplätzen und ähnlichem arbeiten sollten. Wenn das nicht klappt, muss man nachschärfen“.

Der Digitalisierungsexperte verwies beim Thema Bürokratie und Verwaltung darauf, dass in zehn Jahren jede fünfte Stelle in den Verwaltungen unbesetzt sein werde. „Das müssen wir heute schon mitdenken und den Staat funktionsfähig halten, solange noch Leute da sind, die das umsetzen können“. Bürgermeisterin Merz stimmte grundsätzlich zu, betonte aber die Wichtigkeit von Berührungspunkten der Menschen mit den Verwaltungen vor Ort.




Pressemitteilung (pm)

Mit "Pressemitteilung" gekennzeichnete Artikel sind meist 1:1 übernommene, uns zugesandte Beiträge. Sie entsprechen nicht unbedingt redaktionellen Standards in Bezug auf Unabhängigkeit, sondern können gegebenenfalls eine Position einseitig einnehmen. Dennoch informieren die Beiträge über einen Sachverhalt. Andernfalls würden wir sie nicht veröffentlichen.Pressemitteilungen werden uns zumeist von Personen und Institutionen zugesandt, die Wert darauf legen, dass über den Sachverhalt berichtet wird, den die Artikel zum Gegenstand haben.

Schreiben Sie einen Kommentar

Back to top button